Internationale Koordination
Anthroposophische Medizin
Freie Hochschule für Geisteswissenschaft
Medizinische Sektion am Goetheanum

IKAM Koordination International Postgraduate Medical Training/ IPMT

Das IPMT wird seit 2001 als eine Folge von jährlichen Weiterbildungswochen auf internationaler Ebene veranstaltet. Innerhalb dieser Weiterbildung ist es möglich, als approbierte Ärztin oder approbierter Arzt nach fünf Jahren das Zertifikat zum Anthroposophischen Arzt zu erwerben. Dazu sind neben der Teilnahme an fünf Weiterbildungswochen eine mindestens zweijährige Arbeit mit einer Fachmentorin nachzuweisen sowie eine Projektarbeit und drei Fallstudien schriftlich vorzulegen. Auch für die verschiedenen therapeutischen Berufe sowie für Pflegefachkräfte sowie Pharmazeutinnen und Pharmazeuten ist das IPMT inzwischen als Weiterbildungsmöglichkeit offen und sehr gefragt. Für diese Berufsgruppen ist ebenfalls eine Zertifizierung möglich. 

Für den Aufbau der IPMT-Module ist es charakteristisch, dass der Vormittag einen primär übenden Charakter hat, der Nachmittag der fachlichen Arbeit in Workshops gewidmet ist und am Abend Fragen der medizinischen Ethik erörtert werden. 

An jedem Vormittag einer IPMT-Woche vollziehen die Teilnehmer/-innen einen Dreischritt, indem sie sich nach einer gemeinsamen Bewegungseinheit (Eurythmie oder Bothmer®-Gymnastik) einer goetheanistisch-phänomenologischen Arbeit und einer Textarbeit in der Kleingruppe zuwenden. Durch diesen Aufbau ‘Bewegen – Begegnen – Begreifen’ wird versucht, den ganzen Menschen zu einer seelisch-geistigen Aktivität und Empfänglichkeit anzuregen, die die Grundlage für die anthroposophisch-medizinische Arbeit am Nachmittag bildet.  

Auch in den Nachmittagsstunden steht die Fähigkeitsbildung im Vordergrund, jetzt aber auf diagnostisch-therapeutischer Ebene: Fälle aus der konkreten Praxis werden kollegial besprochen und daran die Wesensgliederwirksamkeit bei unterschiedlichen Erkrankungen erarbeitet. Darauf aufbauend wird eine Therapie entwickelt, die neben der Arzneitherapie auch Äußere Anwendungen, Heileurythmie, Kunst- und Gesprächstherapie und andere therapeutische Möglichkeiten umfasst. 

Am Abend werden – in enger Anlehnung an die konkreten Fragen der Teilnehmer/-innen – Aspekte der meditativen Schulung, der Selbsterziehung und der Berufsethik erarbeitet. Wie kann das gemeinsam Erschlossene und für richtig Befundene zu einer ärztlich-therapeutischen Gesinnung werden, die sich am Menschengemäßen, Menschenwürdigen  orientiert?  

Das IPMT wurde inzwischen in mehr als 25 Ländern durchgeführt und hat mehrere Hundert Ärztinnen und Ärzte sowie therapeutisch, pflegerisch und pharmazeutisch Tätige zur Zertifizierung geführt. Anknüpfend an das IPMT wurden in zahlreichen Ländern anthroposophische Ärztegesellschaften gegründet, die sich für die Arzneimittelverfügbarkeit einsetzen und die rechtliche Verankerung und öffentliche Anerkennung der Anthroposophischen Medizin in ihrem Land vorantreiben. 

 

Internationale Koordination IPMT

Stefan Langhammer 
stefan.langhammer@medsektion-goetheanum.ch 
https://ipmt.medsektion-goetheanum.org/termine